Die Zahl der Beschäftigten mit Teilzeitarbeit in Deutschland steigt. Die Summe hat sich in den letzten zwanzig Jahren nahezu verdoppelt. Inzwischen haben vier von zehn Beschäftigen Arbeitnehmern kein Beschäftigungsverhältnis mehr in Vollzeit.
Der Arbeitsmarkt hierzulande ist im Wandel: Die Zahl der Menschen, die einen Beruf haben, nimmt zwar zu, aber gleichzeitig sinkt der Anteil derer, die eine Stelle in Vollzeit haben. Im letzten Jahr hatten 15,3 Millionen Menschen in Deutschland eine Stelle in Teilzeit. Vor zwanzig Jahren waren dies gerade einmal 8,3 Millionen. Zurückgegangen ist indes die Zahl der Vollzeitstellen. Sie sank von 25,9 Millionen auf 24 Millionen. Diese Zahlen nannte anlässlich des nun anstehenden Tags der Arbeit am 1. Mai die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann, Linke, und beruft sich auf Auswertungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.
So waren im Jahre 1991 noch 28,9 Millionen Menschen in einem Beschäftigungsverhältnis in Vollzeit. 6,3 Millionen arbeiteten Teilzeit. Die Teilzeitquote sei seither kontinuierlich gestiegen. 17 Prozent waren es 1991, 39 Prozent waren es im letzten Jahr. Seit dem Jahr 2010 würde die Zahl der Vollzeitbeschäftigungen nach leichten Schwankungen wieder steigen.
900.000 Menschen hätten 1991 einen Nebenjob gehabt. 2016 waren dies circa drei Millionen. Die Zahl der beschäftigten Menschen in Deutschland liegt im Jahre 2016 bei 39,3 Millionen. 1991 waren es nur 35,2 Millionen. Im gleichen Zeitraum sank die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 35 auf nunmehr 30 Stunden. Die Senkung resultiert unter anderem aus der Zunahme der Teilzeitbeschäftigungen.
Aktuell werden Regelungen für Teilzeitarbeit auch im Rahmen der Koalition besprochen. So sieht ein Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Andrea Nahles, SPD, vor, dass man aus Teilzeit auch wieder in eine Vollzeitbeschäftigung zurückkehren könne. Dies ist allerdings zwischen SPD und CDU höchst umstritten. Der Gesetzentwurf liegt daher derzeit auf Eis. Andrea Nahles wird im Rahmen einer Rede zum 1.Mai am Tag der Arbeit auch bei einer Hauptkundgebung mit dem Chef des DBG, Reiner Hoffmann über dieses Thema sprechen. Das Gespräch wird in Gelsenkirchen stattfinden.