Aktie der Deutschen Bank binnen zweier Tage um neun Prozent im Minus

Deutschlands größtes Kreditinstitut kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen: Am Donnerstag büßte der Anteilsschein der Deutschen Bank zum zweiten Mal in Folge deutlich an Wert ein. Die Sorge um schwache Geschäftszahlen macht bei Investoren die Runde.
Das Vertrauen in die Deutsche Bank hat auf Seite der Investoren derzeit offenbar stark eingebüßt. Der Aktienkurs sackte am Donnerstag um fast vier Prozent ab und notierte schließlich bei 11,54 Euro. Schon am Mittwoch war ein Rückgang um mehr als fünf Prozent zu verzeichnen, der ausgelöst worden war durch die aktuellen Bemerkungen von Deutsche Bank-Finanzvorstand James von Moltke, der vor Belastungen im Investmentbanking gewarnt hatte und hier eine Summe von 450 Millionen Euro in den Raum gestellt hatte. Insgesamt sei man zwar zufrieden mit dem eben erst abgeschlossenen ersten Quartal des Jahres, allerdings sei dies etwas schlechter ausgefallen als ein Jahr zuvor. Diese Botschaft hatte wohl bei einigen Anlegern Unmut hervorgerufen, da man für das laufende Jahr erwartet hatte, dass es endlich wieder aufwärts gehe bei der krisengeplagten Bank.

Vor wenigen Tagen erst hatte Deutsche Bank-Chef John Cryan den Aktienbesitzern mitgeteilt, dass man in diesem Jahr endlich wieder die Gewinnzone erreichen werde – zum ersten Mal seit drei Jahren. Die Basis dazu habe das Management geschaffen, so Cryan. Man werde nun das Potenzial, das in der Deutschen Bank stecke, endlich wieder nutzen können. Wohl aus diesem Grund wurden zeitgleich auch die Bonuszahlungen erhöht. Allerdings scheinen nun die Kommentare von Moltke bei den Anlegern das Vertrauen in Cryans Ziele zu erschüttern, da traditionell das erste Quartal einer Bank stets das wichtigste ist. Hier muss vor allem das Investmentbanking bereits einen Großteil des Gewinnes einfahren. Geschieht dies nicht, kann dies die Ziele eines ganzen Jahres gefährden.
Aktuell bereitet die Deutsche Bank nun den Börsengang ihrer Fondtochter DWS vor. Auch wenn dies lange bekannt, so bleibt offenbar der Schub, der davon ausgehen sollte, weitgehend aus. Die Aktie der Deutschen Bank tendiert zunehmend in Richtung von zehn Euro und auch beim Börsengang von DWS läuft nicht alles rund. Ursprünglich sollten 25 Prozent des Unternehmens an die Börse gebracht werden – nun sollen es nur noch 20 Prozent sein. Dies bedeutet auch weniger Einnahmen. Nachdem man ursprünglich mit einer Summe von zwei Milliarden Euro kalkulieren konnte, mussten nun die Erwartungen aufgrund des geringeren Volumens auf 1,2 bis 1,8 Milliarden Euro reduziert werden.