Karstadt und Kaufhof mit Fusionsabsicht

Seit langer Zeit gibt es Bestrebungen für eine Fusion der beiden Warenhausketten Karstadt und Kaufhof. Die Eigentümer der beiden Unternehmen sind diesem Schritt nun offenbar näher gekommen.
Offenbar haben sich die Eigentümer der beiden Kaufhausketten Karstadt und Kaufhof über die Eckpunkte einer Fusion geeinigt. Meldungen zufolge haben sowohl der Karstadt-Besitzer René Benko mit seiner Firma Signa sowie die kanadische Hudson’s Bay Company (HBC) eine Absichtserklärung unterzeichnet, die den Zusammenschluss der beiden in ihrem Besitz befindlichen Unternehmen zum Gegenstand erklärt. Vorausgegangen waren längere Gespräche. Das Magazin „Wirtschaftswoche“ berichtet, dass sowohl Karstadt, Karstadt Sport und auch Kaufhof im Rahmen eines Joint Ventures unter einem Dach vereint werden sollen. Dies stelle, so betone die Absichtserklärung, eine Vereinbarung zur „Fusion unter Gleichem im europäischen Warenhaus-Geschäft“ dar. Der Nachrichtenagentur Reuters liegen indes Informationen vor, wonach von einem geplanten Gemeinschaftsunternehmen die Rede sein solle. Hier rechne man damit, dass weniger als 15 Filialen dabei geschlossen werden sollen. Dies beträfe aber nur Standorte, die ohnedies schlecht laufen würden. Die zu René Benkos gehörende Firma Signa hatte bereits im November letzten Jahres für Kaufhof und insbesondere für die Immobilien des Unternehmens ein Angebot vorgelegt. HBC hatte indes mit dem Verweis, die gebotene Summe von drei Milliarden Euro sei zu niedrig, die Offerte abgelehnt.

Nun habe es einen neuen Anlauf gegeben, um über eine Zusammenarbeit zu reden. Die „Wirtschaftswoche“ berichtet hierzu, dass Signa nicht nur das operative Geschäft handhaben solle, sondern an dem geplanten Gemeinschaftsunternehmen auch die leichte Mehrheit der Anteile erhalten solle. Als Standort solle dann entweder Köln oder eine andere Stadt in Nordrhein-Westfalen dienen. Der Standort in Essen, bislang Sitz von Karstadt, würde allerdings wegfallen. Allerdings gibt es seitens der Unternehmen hierzu bislang keine Bestätigung. Auch die Verwaltung der beiden Betriebe solle künftig zusammengelegt werden und auch der Einkauf werde von diesen Maßnahmen profitieren. Klar ist allerdings auch, dass die Fusion Arbeitsplätze kosten werde. Die Transkation solle, so berichtet inzwischen das „Wall Street Journal“ der kanadischen HBC die Summe von 1,1 Milliarden Euro bringen, die von Signa zu entrichten sei, wobei Signa wiederum künftig alleinig die bisherigen Schulden von 750 Millionen tragen werde. Auch hierzu fehlt allerdings bisher eine Bestätigung.