Siemens kann trotz Krise Milliardengewinn erwirtschaften

Die Kraftwerksparte bereitete Siemens zuletzt Probleme und in Görlitz sollte das Werk für Turbinen geschlossen werden. Dennoch schafft es Siemens nun, einen starken Jahresgewinn auszuweisen.
Siemens kann im Gesamtjahr 2018 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht steigern. Dieser beläuft sich nun auf 83 Milliarden Euro. Diesen Betrag nannte Siemens in München und gab zudem bekannt, dass der Gewinn nach Steuern ebenfalls im Plus liegt. 6,12 Milliarden Euro kann Siemens hier bilanzieren – ein Plus von 26 Millionen Euro im Vergleich zum vorigen Geschäftsjahr.
Schwer belasten würde das Unternehmen allerdings der Umbau Kraftwerksparte, die unter dem Namen „Power & Gas“ (PG) firmiert. Dem Unternehmen machen hier Überkapazitäten und eine weltweit schwächelnde Nachfrage zu schaffen. Anfang des Jahres war daher diskutiert worden, das Turbinenwerk in Görlitz zu schließen. Erst nach heftigen Protesten gab Siemens nach und rang sich zur Erhaltung des Standortes durch. Auch die Zugsparte, die man dieses Jahr ausgegliedert hatte, führte zu einem Rückgang der Kosten. Der erfolgreiche Geschäftszweig wird im kommenden Jahr mit dem französischen Alstom-Konzern fusionieren.

Siemens besteht seit dem Amtsantritt von Chef Joe Kaeser aus einer Holding mit insgesamt drei operativen Einheiten. Dies hat das Ziel, dass jede Einheit selbständiger agieren kann. Derzeit wartet man indes noch auf die Zustimmung der EU-Kommission, die die Fusion der Zugsparte mit Alstom noch absegnen muss. Bereits an die Börse gebracht wurde der Unternehmensteil Healthineers, der sich mit Medizintechnik beschäftigt.
Die Börsianer honorierten inzwischen die guten Ergebnisse. Die Aktie von Siemens, die auch Bestandteil im Deutschen Aktien Index (DAX) ist, notierte um ein Prozent im Plus. 104,66 Euro kostete der Anteilsschein von Siemens, der damit den seit Monaten höchsten Stand erzielen konnte. Anders verhielt sich der Aktienindex selbst, der leicht ins Minus drehte. Siemens kündigte derweil an, in den kommenden Monaten Aktien zurückkaufen zu wollen. Insgesamt drei Milliarden Euro will Siemens dazu in die Hand nehmen. Das Programm zum Aktienrückkauf ist bis zum Jahre 2021 angesetzt. Allerdings will Siemens auch weiter auf die Kostenbremse treten und vor allem in seiner Unternehmenszentrale weiter Personal abbauen.