Bisher gingen Experten davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ansteigen werde. Die aktuellen Daten vom Arbeitsmarkt belegen jedoch derzeit, dass das Gegenteil der Fall ist.
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone geht weiterhin zurück und hat inzwischen den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2008 erreicht. Wie die Statistikbehörde der EU, Eurostat, nun bekanntgab, liegt der Wert der Arbeitslosenquote im April bei 7,6 Prozent. Einen Monat zuvor waren es noch 7,7 Prozent. In den 19 Ländern, die zur Eurozone zählen, war der Wert seit dem Monat August 2008 nicht mehr so niedrig, wie dies aktuell der Fall ist. Bislang waren Experten hier eher davon ausgegangen, dass dieser Wert stagnieren dürfte.
Den tiefsten Stand bei den Arbeitslosenzahlen verzeichnet indes auch die Europäische Union (EU). In den 28 dazugehörenden Ländern liegt der Wert im April bei 6,4 Prozent. Auch dies stellt einen historischen Tiefstwert dar. Seit Beginn der monatlichen Aufzeichnungen im Jahr 2000 war die Arbeitslosigkeit noch nie so niedrig.
Vor allem in Tschechien, Deutschland und den Niederlanden waren die Werte mit 2,1 Prozent bzw. 3,2 und 3,3 Prozent besonders niedrig. Am anderen Ende stehen Italien mit 10,2 Prozent sowie Spanien mit 13,8 Prozent. Trauriger Spitzenreiter ist Griechenland, wo die Arbeitslosenquote bei 18,5 Prozent liegt. Dabei ist es aber möglich, dass die europäischen Daten, von denen der nationalen Behörden abweichen, da die nationalen Statistikbehörden unter Umständen unterschiedliche statistische Herangehensweisen als Eurostat haben. So zeigt sich beispielsweise in Deutschland, dass die Bundesagentur für Arbeit für die Monate April und Mai jeweils eine Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent nennt.
Insgesamt hat sich der Arbeitsmarkt nach dem Ende der Euroschuldenkrise des Jahres 2013 deutlich erholt, nachdem zeitweise hier Werte von bis zu zwölf Prozent vorlagen. Allerdings bereit insbesondere die hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen den südlichen Ländern weiterhin Probleme, während beispielsweise Deutschland mit einem Wert von 5,3 Prozent (basierend auf Eurostat) den niedrigsten Anteil an arbeitslosen Jugendlichen vorweisen kann.