Positive Signale vom US-Arbeitsmarkt ohne Auswirkung auf Börsen

Bei den Anlegern an der Wall Street herrscht derzeit eher Gleichmut als Euphorie – und das, obwohl der Arbeitsmarkt in den USA den stärksten Stellenaufbau seit mehr als zwei Jahren für sich verbuchen kann. Das erwartete Kursfeuerwerk an den amerikanischen Börsen blieb derzeit aus und das, obwohl im  April deutlich mehr Stellen geschaffen werden konnten, als Analysten dies prognostiziert hatten. Die Daten seien zwar großartig, so der für Banyan Partners arbeitende Marktstratege Tom Manning, aber nur auf den ersten Blick. Bei näherem Hinsehen zeige sich eine weiterhin rückläufige Erwerbsquote. Dies nähre die Befürchtung vieler Anleger, dass due US-Notenbank, motiviert durch den Aufschwung am Arbeitsmarkt den Geldhahn weiter zudrehen könne. Die Folge: Das erwartete Kursfeuerwerk blieb aus.


Während S&P-500 wie auch der Nasdaq-Composite jeweils 0,1 Prozent einbüßten, sank der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 16.513 Punkte. An der New York Stock Exchange stagnierte das Umsatzvolumen bei 0,70 Milliarden Aktien. Die Luft werde insgesamt dünner, meinten Marktteilnehmer mit Blick auf die nicht mehr fernen Allzeithochs der Indizes. Zahlreiche Aktien rangierten über den langjährigen Durchschnittswerten – und das trotz sich verlangsamender Gewinnzuwächse. Die Folge: Immer mehr Anleger würden weniger auf einem breiten Anstieg des Gesamtmarktes, sondern gezielt auf einzelne Werte setzen, von denen man sich höhere Gewinne erwarte. Auch die Meldung, die amerikanische Industrie habe im März weniger Aufträge erhalten als prognostiziert, dämpfte die Stimmung merklich. Weiterhin negativ wirke sich auch die Entwicklung in der Ostukraine auf den Aktienmarkt aus. Die Drohungen Russlands zeigen auch am US-amerikanischen Aktienmarkt ihre Wirkung.
Ebenfalls nur kurz von den Meldungen am US-Arbeitsmarkt konnte der Devisenmarkt profitieren. Der Euro fiel zunächst von 1,3860 auf 1,3811 Dollar, erholte sich aber wieder auf das Ausgangsniveau. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte im späten US-Handel bei 1,3872 Dollar. Deutlich unter Druck geriet der Dollar indes zum japanischen Yen. Der Grund: Aufgrund der Gewalt in der Ukraine scheinen viele Anleger verstärkt auf den Yen als sicheren Hafen zu setzen – eine Entwicklung, von der auch der Goldpreis profitieren kann, der kurzzeitige die Marke von 1.300 US-Dollar knackte. Die Feinunze lag zuletzt dann bei 1.298 US-Dollar – nach einem Tagestief von 1.275 Dollar.