Wieder mehr Käufe von Neuwagen in Deutschland

Auch wenn die Absatzzahlen im abgelaufenen Jahr 2014 schwach blieben, so kann die Autoindustrie dennoch auf moderate Zuwachszahlen zurückblicken. Großes Wachstum ist indes nicht zu erwarten – die Autobauer setzen daher künftig stärker auf ausländische Märkte.
Berlin – Nach zwei Minusjahren in Folge dreht der deutsche Automarkt 2014 leicht ins Plus. 3,04 Millionen PKW ließen die Deutschen neu in 2014 zu. Dies teilte am Montag der Verband der Automobilindustrie in Berlin mit und bezieht sich dabei auf vorläufige Zahlen.

Demnach wurden im Vergleich mit 2013 drei Prozent mehr Fahrzeuge neu zugelassen. Grund zu besonders große Freude ist dies dennoch nicht, denn lediglich in den Jahren 20013 und 2010 konnten sich die Deutschen dazu durchringen, mehr neue Autos als im Vorjahr zu kaufen. Dennoch ist das vorläufige Ergebnis besser als zunächst erwartet, sei aber, so Branchenpräsident Matthias Wissmann, „kein Grund zum Jubeln“. Die Nachfrage von Privatleuten sei zwar gut, aber man hatte sich hier aufgrund der guten Wirtschaftslage mehr erhofft.

Die Beschäftigtenzahlen seien so gut wie lange nicht. Auch die aktuell nach wie vor sehr niedrigen Kreditzinsen konnten den Deutschen nicht wie erhofft die Lust auf einen Neuwagen machen. So sank der Anteil an Privatkäufern auf dem deutschen Automarkt auf 36,3 Prozent. Im Vorjahr waren es 37,9 Prozent. Auch der Gebrauchtwagenmarkt liegt mit rund 6,5 Millionen Ummeldungen für die Zeit von Januar bis November 2014 knapp unter dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Mit neuen Zahlen durch das Kraftfahrtbundesamt ist erst im Laufe der nächsten Tage zu rechnen, aber an eine Trendwende glaubt auch hier niemand. Die deutschen Autokonzerne glauben dennoch an weiteres Wachstum. Allerdings soll das Wachstum künftig nicht mehr auf dem heimischen Markt sondern vor allem in den USA und China stattfinden. Hier legte in der jüngeren Vergangenheit der Autoabsatz deutlich zu. So haben die deutschen Autokonzerne im Jahr 2014 5,6 Millionen Autos produziert. Profitieren konnte davon auch die Belegschaft: Um drei Prozent stieg die Zahl der Beschäftigten und liegt derzeit bei 784.000 Menschen.