Der Internationale Währungsfond IWF rechnet damit, dass langfristig auf die Eurozone ein schwaches Wachstum zukommen dürfte. Allerdings sei zumindest für das laufende Jahr die Lage für die BRD durchaus optimistisch zu sehen.
Mehr tun müsse Europa nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF), um die Konjunktur weiter zu beleben. Für die Mehrzahl der Euroländer seien die Aussichten derzeit wenig berauschend. Schwaches Wachstum sei die Prognose für die Eurozone und die Chancen auf eine Besserung sei wenig realistisch. Dies betonte der IWF im Rahmen seiner jüngsten Prognose.
Erforderlich sei laut Meinung des IWF vor allem eine Steigerung in die Investitionen durch die öffentliche Hand, die in die Infrastruktur fließen müssten. Dies schaffe neue Arbeitsplätze und würde die Voraussetzungen schaffen, dass mehr konsumiert werden könne oder aber alte Schulden tilgen zu können. Die Inflation könne damit wieder vorangetrieben werden und Strukturreformen würden vor allem im Bankensektor wieder zu mehr Stabilität führen. Olivier Blanchard, der Chefökonom des IWF betont, dass bereits die Erwartung eines geringeren Wachstumspotenzials „bereits heute Investitionen“ schwächen würde.
Für das laufende Jahr rechnet der IWF indes mit einem Wachstum von 1,5 Prozent, für das nächste Jahr seien 1,6 Prozent zu erwarten. Damit wurden bisherige Prognosen nach oben korrigiert, den bislang hatte die Wirtschaft gerade einmal um 0,9 Prozent wachsen können, während das Vorjahr sogar noch durch eine Rezession geprägt war.
Positiv bewertet wurden auch die Aussichten für Krisenländer wie Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich. Hier erwartet man ein ansehnliches Wachstum des Bruttoinlandsproduktes, was in nahezu allen Euroländern auch die Arbeitslosigkeit reduzieren dürfte. Auch für die Bundesrepublik Deutschland sieht es derzeit recht rosig aus: So sei für die nächsten Monate weiterhin mit niedrigen Ölpreisen und einem weiterhin schwachen Euro zu rechnen, was sich positiv auf den Export auswirken dürfte. Auch für Deutschland erhöhte daher der IWF seine Wachstumsprognose von zuvor 1,3 auf nunmehr 1,6 Prozent an. Auch für das kommende Jahr 2016 erwarte man nun 1,7 Prozent Wachstum. Zuvor war der IWF von 1,5 Prozent ausgegangen. Dennoch mahnte der Internationale Währungsfond auch zu Vorsicht, denn langfristig dürfte vor allem die Schuldenkrise die Prognosen wieder dämpfen. Hohe Schulden der Euroländer seien hier ebenso kritisch zu sehen wie mangelndes Vertrauen der Investoren.