Chinas Börsen geben dramatisch nach

Chinas Wirtschaft steht seit geraumer Zeit im Blickpunkt, bereitet sie doch zunehmend Sorgen. Die nun veröffentlichten Kennzahlen aus dem Reich der Mitte nähren diese Ängste, denn sie spiegeln wider, welch großer Problemfall die Ökonomie derzeit ist. Die Börsen reagieren auf die Wirtschaftsflaute umgehend mit zum Teil deutlichen Verlusten.
Die Stimmung an den chinesischen Aktienmärkten ist zum Wochenausklang mehr als getrübt. Grund sind die aktuellen Industriedaten, die nun veröffentlicht worden waren und die einmal mehr die Ängste untermauern, die auf eine weitere Abkühlung der Wirtschaft Chinas schließen lassen. An der Börse Shanghai fiel die Reaktion dementsprechend aus: Die Kurse schlossen durchschnittlich mit einem Minus von 5,5 Prozent und auch Hongkong schloss mit einem Minus von 1,6 Prozent schwächer.
Chinas Wirtschaft wird seit geraumer Zeit von den Sorgen um die Konjunktur dominiert. So zeigen Daten der offiziellen Statistik nun, dass im Oktober auf Seiten der Industrie weniger verdient wurde. Es handelt sich dabei um den fünften Rückgang in Folge. Vor allem die Kohle- wie auch die Bergbaubranche, aber auch die Öl- und Stahlindustrie verdiente schlechter. Allen Unternehmen ist zudem gemein, dass sie mit steigenden Kosten zu kämpfen haben.

Für Anleger stehen also einmal mehr schwere Zeiten ins Haus, denn die Sorgen um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Asien hinterlassen auch an den anderen Börsen ihre Spuren. Bei einem mehr als geringen Handelsaufkommen dominierten auch an Tokios Börse die Kursrückgänge. So schloss Japans Leitindex Nikkei 0,3 Punkte niedriger als am Vortag und notierte bei 19.883 Punkten. Nachgegeben hatte auch der Index auf asiatische Aktien, der MSCI. Hier lag das Minus bei etwa einem Prozent. Allerdings dürfte hierbei das amerikanische Thanksgiving Spuren hinterlassen haben, denn durch den Feiertag handelte die New Yorker Wallstreet nur zu deutlich verkürzten Zeiten mit Wertpapieren. Positive Impulse, die von den USA kommend auch die asiatischen Handelsplätze erfassen, fehlten aus diesem Grund. Wenig Veränderungen gab es indes beim Devisenhandel. So wurde ein Dollar mit 122,35 Yen gehandelt und auch der Euro steht nahezu unverändert bei 1,029 Dollar je Euro. Weniger Grund zur Freude verursachte ein Vorstoß von Chinas Regulierungsbehörden, den Verkauf einiger Finanzprodukte zu untersagen. In diesem Zusammenhang wurden Ermittlungen gegen Citic Securities eingeleitet. Das Unternehmen ist der größte Broker in China. Auch der kleinere Rivale Guosen Securities steht im Visier der Ermittlungen – sehr zum Leidwesen der Anleger, denn die Anteilsscheine beider Unternehmen fielen um etwa zehn Prozent.