Nach dem Umbau des Chemiespezialisten Lanxess geht das deutsche Unternehmen nun wieder in die Offensive und macht ein Übernahmeangebot für den amerikanischen Konkurrenten Chemtura. Der Deal soll bewirken, dass Lanxess damit wieder wachsen kann.
Der Spezialchemiekonzern Lanxess mit Sitz in Köln plant, den US-amerikanischen Konkurrenten Chemtura zu übernehmen. Hierzu sei bereits ein Vertrag mit diesem unterzeichnet worden, der das regeln soll. Dies gab Lanxess nun bekannt. Chemtura hat sich auf Flammschutz- und Schmierstoff-Additive spezialisiert. Die geplante Übernahme wird dem deutschen Konzern leicht gemacht, weil die anhaltenden Niedrigzinsen die Transaktion begünstigen würden. So plane man, die Übernahme vor allem durch die Ausgabe von Unternehmensanleihen bewerkstelligen zu können. Durch dieses Vorgehen stünden die Chancen für Finanzierungsbedingungen für Unternehmen außerordentlich gut. Für Anleihen hätten Unternehmen kaum noch Zinsen für Anleihen zu zahlen und manche Anleger waren gar gewillt, Negativzinsen zu akzeptieren. Dies war im Falle von Sanofi-Aventis wie auch bei Henkel der Fall gewesen, wo Anleger für das Verleihen von finanziellen Mitteln letztlich noch Geld bezahlten.
Das Übernahmeangebot von Lanxess sieht nun vor, den Aktionären des Wettbewerbers Chemtura für jede Aktie 33,50 US-Dollar zu zahlen.
Daraus resultiere ein Aufschlag von 19 Prozent auf den derzeitigen Kurs. Die Übernahme soll bis zur Jahresmitte 2017 abgeschlossen sein und hätte durch das Vorgehen einen Spareffekt von etwa 100 Millionen Dollar. Auch Barmittel sollten eingesetzt werden, was aber gleichzeitig zur Folge haben werde, dass der geplante Rückkauf eigener Aktien durch Lanxess entfallen werden. Hier war ein Volumen von 200 Millionen Euro im Gespräch.
Die Börse begrüßte indes die nun wieder auf Wachstum abzielende Neuausrichtung des Kölner Unternehmens, das erst kürzlich seine Umstrukturierung abgeschlossen hatte. Die Aktie, die im MDax gelistet ist, legt 14 Prozent an Wert zu. Von seinem Rekordwert von 70 Euro aus dem Jahre 2013 ist man indes noch weit entfernt, auch wenn sich das Papier in der Zwischenzeit erholen konnte. Um diesen Wert zu erreichen, fehlen derzeit noch Kurszuwächse von 40 Prozent.