Die Börse reagierte geschockt auf die neuen Hiobsbotschaften von Daimler: 1,6 Milliarden Euro hat das Unternehmen innerhalb von drei Monaten verloren. Einmal mehr wurde die Prognose in Sachen Gewinn nach unten korrigiert. Die Aktie reagiert mit einem deutlichen Kursverlust.
Es ist nicht einmal einen Monat her, dass Daimler für das Jahr 2019 neue Gewinnziele nannte und damit die alten Prognosen nach unten korrigiert hatte. Nun hat der Hersteller von PKW und LKW erneut Verschlechterungen in Aussicht gestellt. Bisher war man eher von einer Stagnation beim Betriebsergebnis ausgegangen. Daran glaubt man bei Daimler nun auch nicht mehr, sondern nennt hingegen verschiedene Probleme als Ursache dafür, dass man nun annimmt, dass der Gewinn deutlich zurückgehen werde.
So beläuft sich der operative Verlust, den Daimler im zweiten Quartal 2019 verbuchen muss, auf 1,6 Milliarden Euro. Bitter: Im Vorjahresquartal waren es noch 2,6 Milliarden Euro, die die Stuttgarter als Gewinn einnehmen konnten.
Auch die Aktionäre an den Börsen reagierten umgehend: Der Anteilsschein von Daimler sackte schon gleich zu Handelsbeginn deutlich ab und zog auch andere Hersteller wie etwa Volkswagen oder BMW mit. Auch die Aktien von Zulieferbetrieben wie beispielsweise Continental gaben innerhalb dieser Sogwirkung stark nach.
Aus Stuttgart waren von Daimler zwischenzeitlich auch Gründe für die nun erforderlich scheinende neue Prognose zu hören: So geht man davon aus, dass man deutlich größere Rückstellungen bilden müsse, die in Zusammenhang mit den Problemen stehen, die von Rückrufen rund um Takata-Airbags stünden. Eine Milliarde Euro wurden hierzu nochmals zurückgestellt. Auch die Dieselaffäre belastet das Unternehmen weiter. Hier geht man davon aus, dass Behörden und juristische Verfahren weitere Zahlungen mit sich bringen werden. Um diese stemmen zu können, belaufen sich allein die Erhöhungen bei den Rückstellungen auf nunmehr 1,6 Milliarden Euro.
Zudem leide die Automobilbranche derzeit ohnedies unter einer Wachstumsschwäche und auch Produktionshochläufe würden derzeit nur sehr verlangsamt beginnen. Daimler treibt zudem eine Neusortierung im Bereich von Vans voran, was das Unternehmen stark belastete.