Die Deutsche Bank hat im fünften Jahr in Folge einen Verlust ausgewiesen und nennt „umbaubedingte Belastungen“ als Ursache hierfür.
5,7 Milliarden Euro Nettoverlust machte die Deutsche Bank im vergangenen Jahr. Ursächlich ist der laufende Konzernumbau, der als größte Transformation in der Firmengeschichte von Deutschlands größtem Kreditinstitut gilt. Vorstandschef Christian Sewing sagte, allein die Umstrukturierungen seien der alleinige Grund für das Minus. Als stabil bezeichnete Sewing das Kerngeschäft der Bank im Jahr 2019. Das Minus ist zudem noch größer als Analysten dies erwartet hatten. Sie waren von lediglich 5 Milliarden Euro Minus ausgegangen.
Sewing unternimmt derzeit große Anstrengungen, um das Geschäft der Bank wieder auf Kurs zu bringen. Dazu wurde das einstige Vorzeigebusiness, der Handel mit Anleihen, deutlich verschlankt. Komplett getrennt hatte man sich sogar vom Aktienhandel. Der Plan ist, die Deutsche Bank zu einer Unternehmensbank zu machen, bei der sich sowohl Familienunternehmen wie auch Mittelständler und multinationale Konzerne gleichermaßen heimisch fühlen.
Auch beim Personal wird der Rotstift angesetzt. Bis zum Jahresende 2022 soll die Zahl der Vollzeitstellen auf 74.000 reduziert werden – ein Minus von 18.000 Jobs. Welche Sparten oder Regionen besonders betroffen sein werden, sagte die Deutsche Bank bislang nicht. Im September 2019 wies das Unternehmen noch 89.958 Vollzeitkräfte aus.
Sewing betonte indes, der Umbau der Deutschen Bank komme gut voran. Für den eingeschlagenen Weg spüre er „große Unterstützung“, die sowohl von Kunden, Aufsichtsbehörden wie auch von den Mitarbeitern selbst käme. Dies erleichtere es, den Umbau „konsequent fortzusetzen“.
Für das Jahr 2020, in dem die Deutsche Bank ihr 150jähriges Bestehen feiere, solle es keine roten Zahlen mehr geben. Sewing baut darauf, dass man im laufenden Geschäftsjahr „so gut arbeite wie 2019“. Die Bank sei dann bald aus den Restrukturierungsmaßnahmen heraus und werde wieder nachhaltig profitabel arbeiten.
Für Schlagzeilen hatte zudem unlängst die Berufung von Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel in den Aufsichtsrat gesorgt.