Easyjet neben Lufthansa zweiter Bieter für Anteile von Alitalia

Abgelaufen ist die Bieterfrist für die Fluggesellschaft Alitalia und nun zeigt sich, dass neben der Lufthansa auch die britische Airline Easyjet an der angeschlagenen italienischen Airline Interesse hat. Eine komplette Übernahme gilt derzeit indes als wenig wahrscheinlich, zumal nach fünf andere Interessenten mit dabei sind.
Die britische Billigairline Easyjet zeigt neben der deutschen Lufthansa Interesse an Italiens angeschlagener Airline Alitalia. In einer am Montag eingereichten Interessenserklärung bekundet Easyjet sein Ansinnen, einige Teile der Gesellschaft übernehmen zu wollen, die für die Italien-Strategie von Easyjet passen würden. Über weitere Details hierzu sei allerdings Stillschweigen vereinbart worden. Auch die deutsche Airline Lufthansa hatte zuvor bekannt gegeben, dass man ein Konzept erarbeitet habe, wie man sich ein Geschäftsmodell mit Alitalia vorstellen könne. Auch hier habe man Interesse, einige Teile der Gesellschaft übernehmen zu wollen und dafür die Summe von 500 Millionen Euro zahlen zu wollen. Dieser Übernahme würden allerdings rund 6.000 Stellen zum Opfer fallen, berichtet die italienische Zeitung „Corriere della Sera“. Allerdings wurden diese Angaben bislang von keinem der involvierten Unternehmen bestätigt. Zuvor hatte auch die irische Billigairline Ryanair zunächst ihr Interesse bekundet, bei Alitalia einzusteigen, hatte diesen Plan aber Ende September wieder aufgegeben.

Ein Sanierungsplan für die italienische Fluggesellschaft war Anfang des Jahres gescheitert. Die Belegschaft hatte es zuvor abgelehnt, für die Sanierung drastische Einschnitte in Kauf zu nehmen. Das Unternehmen gilt als hoch verschuldet. Das von den Mitarbeitern abgelehnte Konzept sah den Wegfall zahlreicher Jobs sowie Lohnkürzungen beim verbleibenden Personal vor. Infolgedessen hatte Etihad als größter Aktionär eine zuvor zugesagte Kapitalerhöhung von insgesamt zwei Milliarden Euro zurückgezogen. Im Mai war Alitalia daraufhin unter kommissarische Aufsicht gestellt worden, nachdem die Regierung in Rom bereits kategorisch ausgeschlossen hatte, dass das Unternehmen zu seiner Rettung hätte verstaatlicht werden können. Stattdessen favorisiere man die komplette Übernahme bis Ende April 2018. Um dies zu erreichen, gewährt man hier Überbrückungskredite in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro.