Aktuellen Analysen zufolge sind in Deutschland in einigen Regionen die Mietkosten bisweilen deutlich zurückgegangen. Weiter im deutlichen Plus liegen indes die Preise für Eigentumswohnungen.
Bei Neuverträgen im Mietsektor stagnierte der Mietzins im Bundesdurchschnitt seit zwei Jahren – nun sind die Kosten erstmals wieder gefallen. Im Vergleich mit dem dritten Quartal 2020 sanken die Mietpreise um 0,1 Prozent in den Monaten Oktober bis Dezember. Dieses kleine Minus resultiert vor allem daraus, dass in 27 der 50 teuersten Städte in Deutschland der Mietzins bei Neuvermietungen gesunken ist. Deutlich macht dies die Betrachtung des Wohnindex, den das Forschungsunternehmen F+B herausgibt. Dabei wird die Entwicklung der Immobilienpreise wie auch der Mieten in Deutschland analysiert Dazu ziehe man die Daten zu den Angeboten aus etwa 30 Millionen Immobilienobjekten in ganz Deutschland heran.
Vor allem die demografische Entwicklung, so die Experten von F+B sei verantwortlich für die Entwicklung im Bereich der Neuvermietungen. Da derzeit die Zuwanderung leicht rückläufig sei, müsse man aus statistischer Sicht von einem Sterbeüberschuss ausgehen. Ebenfalls hinzuzurechnen sei die erhöhte Sterblichkeit, die durch die Corona-Pandemie verursacht würde.
Bei den Neuverträgen sei insbesondere Kempten im Allgäu mit dem größten Minus von 12,9 Prozent auffällig. Auch Wunstorf in Niedersachen sei mit einem Rückgang von 9,9 Prozent ganz vorne dabei und auch in Freiburg gab es 5,6 Prozent weniger neue Mietverträge.
Auch die größeren Städte würden einen Rückgang verzeichnen: In Frankfurt am Main attestierte F+B den größten Rückgang bei den Neuvermietungen: 2,1 Prozent weniger Abschlüsse gab es hier im vierten Quartal im Vergleich zum Vorquartal. Es zeige sich, so sagte F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner, dass gerade die siebten bedeutendsten Städte hier im vierten Quartal eine „deutlich abgeschwächte Mietdynamik“ aufzeigen würden. Dies sieht man auch in Berlin, wo sich die Lage bei den Neuvertragsmieten ebenfalls entspannte. Hier lag die im Durchschnitt anfallende Neuvertragsmiete 1,4 Prozent unter der des Vorquartals – und zudem 6,4 Prozent unter dem durchschnittlichen Mietzins des Vorjahreszeitraums.
Ein gegenteiliges Bild zeigt sich beim Kauf von Immobilien. Hier wiesen die Preise weiter nach oben. Für ein Einfamilienhaus ist beim Kauf ebenso mehr Geld zu zahlen wie für Eigentumswohnungen. Hier verteuerten sich die Preise um 0,7 bzw. 0,6 Prozent. Hier habe offenbar der zweite Lockdown nochmals die Nachfrage angeheizt, glaubt man bei F+B.