Die Konsumenten sind in Lauflaune und treiben seit nunmehr zehn Jahren die Umsatzentwicklung im deutschen Einzelhandel nach oben. Schätzungen zufolge, die das Statistische Bundesamt nun veröffentlichte, dürften er Umsatz im vergangenen Jahr preisbereinigt um etwa drei Prozent zugelegt haben.
Im letzten Jahr trieb die Kauflaune der Verbraucher die Umsätze im deutschen Einzelhandel weiter nach oben. Aus ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass bis einschließlich November die Erlöse im gesamten Jahr um etwa 2,9 Prozent zulegten. Dieser Wert ist preisbereinigt und bezieht sich auf den Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum.
Vor allem im Bereich Versandhandel wie auch Online ist der Zuwachs deutlich. Binnen elf Monaten im Jahr 2019 konnten hier die Umsätze um 7,4 Prozent gesteigert werden. Insbesondere der Handel mit Textilien, Fashion sowie mit Lederwaren und Schuhen ging hier indes zurück. Das Minus machte hier 0,4 Prozent aus.
Kritiker fragen sich nun, ob dieser inzwischen seit zehn Jahren anhaltende Trend fortführbar ist. Sie beziehen sich hierbei auch auf die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, das im Jahr 2019 um lediglich einen halben Prozentpunkt gewachsen ist. Dies geht aus Prognosen von führenden Wirtschaftsforschungsinstituten hervor. Deutschland als exportabhängige Wirtschaftsnation leidet hier besonders unter internationalen Handelskonflikten. Auch die Weltkonjunktur schwächt sich derzeit ab, was auch die deutsche Wirtschaft zu spüren bekommt. Dass der Einzelhandel dennoch zulegen kann, dürfte daher insbesondere daraus resultieren, dass die Zahl der Beschäftigten derzeit mit 45,3 Millionen Erwerbstätigen recht hoch ist. Dies sind 400.000 mehr als dies noch ein Jahr zuvor der Fall gewesen war. Positiv wirkt sich dabei auch das Plus bei den Löhnen aus. Die tariflichen Löhne stiegen um drei Prozent. Das Plus liegt damit 1,4 Prozent über dem Plus bei den Lebenshaltungskosten. Das Ifo-Institut in München geht hier zudem davon aus, dass die Arbeitslosenzahlen weiterhin leicht zurückgehen dürften. Bei den Beschäftigten zeichnete sich ein neuer Rekordwert von 45,4 Millionen Menschen ab.