Ifo-Institut: Konjunktur erholt sich schrittweise von Corona-Krise

Vom Einbruch der deutschen Wirtschaft in Rekordhöhe, der vom Corona-Virus verursacht worden war, erholen sich die Unternehmen langsam und schrittweise – und spürbar. Die Experten des Ifo-Instituts gehen nun wieder von einem Wachstum von 6,9 Prozent für das dritte Quartal aus.
Auf dem Weg der Besserung ist die Wirtschaft Deutschlands. Nachdem die ökonomische Leistung deutlich aufgrund der Corona-Pandemie abgerutscht war, geht man für die zweite Hälfte des Jahres beim Münchner Ifo-Institut schon wieder von einem sichtbaren Aufschwung aus. Mit 6,9 Prozent sei im dritten Quartal zu rechnen – und mit 3,8 Prozent im vierten, war vom Institut zu hören.
Schrittweise gehe es nun wieder aufwärts, sagte Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef des Ifo-Instituts. Allerdings stelle man die Prognosen allesamt noch unter Vorbehalt, denn man müsse weiterhin vorsichtig mit diesen Aussagen umgehen, da ein weiterer Verlauf der Pandemie ebenso wenig sicher vorauszusagen sei wie die daraus folgenden Reaktionen seitens der Politik.
Die Lockerung bei den Schließungen zeigten Wirkung, so Wollmershäuser. Daher seien die „kräftigen Raten in der zweiten Jahreshälfte“ erklärbar durch die niedrige Produktion an Waren und Dienstleistungen, wie dies während des Lockdowns der Fall gewesen sei. Dennoch sei davon auszugehen, dass beim Blick auf das Gesamtjahr die Wirtschaft in Deutschland ein Minus von 6,7 Prozent zu verkraften habe. Dies sei damit der größte Rückgang seit der Nachkriegszeit, betont der Ifo-Experte.

Mit einem Wachstum von 6,4 Prozent rechnet man indes schon wieder für das Gesamtjahr 2021. Damit werde immerhin die „Wirtschaftsleistung von Ende 2019 (…) wieder erreicht“, sagte man beim Ifo-Institut. Das bedeute aber auch, dass man den Einbruch nicht ausgleichen könne, der sich in der ersten Hälfte des Jahres 2020 ereignet habe. Auch sei mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit sei zu rechnen. Der Jahresdurchschnitt werde von 2,3 auf 2,7 Millionen ansteigen. Aber auch hier rechnet man schon für das kommende Jahr mit einem Wert von nur noch 2,6 Millionen Erwerbslosen. Derzeit seien es immerhin 2,8 Millionen, die keine Arbeit hätten.
Die Zahl der Beschäftigten dürfte ebenfalls einigen Veränderungen ausgesetzt sein. So werde deren Summe wohl im Jahres 2020 von 45,2 Millionen auf 44,8 Millionen fallen, ehe sie dann im Folgejahr auf 44,9 Millionen leicht zulegen dürfte.