Der Chef der chinesischen Börsenaufsicht, Xiao Gang, ist nach den Kursstürzen der Vergangenheit seinen Job los. Er gilt als Erfinder des Stopp-Mechanismus, aber auch dies konnte den jüngsten Kursverfall nicht stoppen. Xiao Gang wurde nun entlassen.
Die neuen Sicherheitsmaßnahmen, die gegen den Kursverfall an den Börsen Chinas helfen sollen, haben ihrem Erfinder indes nicht geholfen: China hat Xiao Gang, bis dato Chef der Börsenaufsicht, entlassen und den früheren Verwaltungsratsvorsitzenden der Agricultural Bank of China, Liu Shiyu, mit dieser Aufgabe betraut. Dieser war zuvor auch Vize-Gouverneur der Notenbank. Dies teilte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag den Medien gegenüber mit.
Xiaos Idee war es, mit dem Stopp-Mechanismus ein Procedere zu schaffen, das greifen soll, wenn sich an der Börse die Verluste häufen und ein kritisches Maß überschritten wird. Tritt dies ein, dann wird der Handel an der Börse vorübergehend eingestellt. Gestartet war dieser Stopp-Mechanismus erst zum Jahresbeginn an den Börsen der Volksrepublik.
Nach massiven Turbulenzen wurde dies jedoch bereits zum 7. Januar wieder für beendet erklärt. Die Kritik an diesem System lautet, dass sie eher Panik schüre, als dass sie Ruhe in den Handel bringen würde.
Xiao war seit März 2013 als oberster Börsenaufseher im Amt. Die Reaktionen auf seine Tätigkeit waren bislang positiv. Gelobt wurde vor allem sein Bemühen, Geld aus dem als überhitzt geltenden Immobilienmarkt zu nehmen und in den Aktienmarkt zu lenken. Auch war er gegen Insiderhandel vorgegangen. Die Kritik wurde erst laut, als es ihm nicht gelungen war, den seit Sommer 2015 anhaltenden Kursverlust an Chinas Börsen einzudämmen. Teilweise brachen Aktien um bis zu 40 Prozent ein. Dies hatte weltweit die Sorge befeuert, Chinas Wirtschaft könnte ernsthaft schwächeln.
Nachdem der von ihm im Januar 2016 eingeführte Stopp-Mechanismus, bei dem ab einem bestimmten Limit der Börsenhandel ausgesetzt wird, nicht den gewünschten Erfolg brachte, hatte Xiao bereits im Januar seinen Rücktritt angeboten. Von seinem Nachfolger Liu erwartet man nun eine neue Herangehensweise.