Nachdem der in Kalifornien ansässige Krebsspezialist Medivation die Übernahme durch Sanofi ausschlug, soll nun Pfizer den Zuschlag für das Unternehmen erhalten. Der Kaufpreis indes ist immens.
14 Milliarden Dollar lässt sich der US-amerikanische Pharmakonzern Pfizer die Übernahme von Medivation, einem in San Francisco beheimateten Herstellers von Mitteln gegen Krebs, kosten. Bei beiden Unternehmen hatten bereits die Vorstände ihr Einverständnis zu dem Deal gegeben. Die Übernahme solle schon im dritten Quartal des laufenden Jahres abgeschlossen sein, wie am Montag in New York zu hören war.
Pfizer hatte sich dazu mit Mediavation verständigt, einen Preis je Aktie anzurechnen, der 21 Prozent über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag liegen wird: 81,50 Dollar solle je Anteilsschein gezahlt werden. Das brachte bereits Bewegung in die Aktie, die schon vorbörslich zulegen konnte und insgesamt ihren Wert verdoppelt hat, seit im März der erste Übernahmeversuch durch Sanofi bekannt wurde.
Der französische Wettbewerber hat damit das Nachsehen. Hier hatte man sich ebenfalls Hoffnungen auf eine Übernahme ausgerechnet und wollte mit einem Preis von 52,50 Dollar je Aktie bei den Amerikanern einsteigen. Der Kaufpreis hätte damit 9,3 Milliarden Dollar betragen. Dies scheiterte aber am Widerstand von Medivation und auch das Ausüben von Druck auf das Management führte nicht zum Erfolg. Selbst eine Erhöhung des Angebots auf 58 Dollar je Anteilsschein schlug man dort aus.
Pfizer verschafft sich durch den Deal nun Zugang auf zu Xtandi, einem Medikament zur Bekämpfung von Prostatakrebs. Die Umsätze bei diesem Präparat könnten 2016 nach Schätzungen bei 1,87 Milliarden Dollar liegen und schon 2020 bei 4,78 Milliarden Dollar angelangt sein. Diese Ansicht teilen Statistiker, die Xtandi aufgrund der Umsatzprognose die Bezeichnung „Blockbuster-Medikament“ zusprechen. Medivation hat hierfür bereits die Zulassung erhalten und zudem je ein Mittel gegen Blasenkrebs sowie gegen Knochenmarktumore im Portfolio.
Die Übernahme von Medivation durch Pfizer zeigt zudem auf, dass aktuell der Übernahmehunger der Unternehmen eher größer denn kleiner wird. So lag im letzten Jahr das Volumen aller angekündigten Fusionen und Übernahmen allein im Gesundheitssektor bei 546 Milliarden Dollar. Dies geht aus Berechnungen der Managementberatung Bain & Company hervor.