Quartalsverlust: Lufthansa plant drastischen Umbau des Konzerns

Es wird noch lange Zeit vergehen, bis sich Deutschlands größte Airline von den wirtschaftlichen Folgen des durch die Corona-Pandemie ausgelösten Lockdowns erholen wird. Die Belegschaft müsse sich nach den Worten von Konzern-Chef Carsten Spohr darauf einstellen, dass es in Zukunft zu deutlichen Sparvorgaben kommen wird, um wieder wirtschaftlich agieren zu können.
Der Staat schaffte es zwar, durch seinen Einstieg bei der Lufthansa den Konzern zu retten, aber dennoch stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Konzerns drastische Einschnitte ins Haus. Es sei absehbar, dass die Nachfrage sich nur sehr langsam erholen werde, sagte der Chef des Vorstandes, Carsten Spohr. Aus diesem Grund müsse man nun gegensteuern, in dem man Restrukturierungen vorantreibe, die tiefgreifend sein werden. Diese Aussage machte Spohr bei der Veröffentlichung der Zahlen zum ersten Quartal des Jahres. Diese waren am Mittwoch in Frankfurt präsentiert worden. Ziel müsse es nach Ansicht der Konzernführung sein, die Stückkosten zu senken. Diese sollten deutlich gegenüber dem Niveau gesenkt werden, wie es vor der Coronakrise bestand. Allerdings wollte sich Spohr hierbei nicht zu etwaigen Kostensenkungen äußern, die durch den Abbau von Personal bei der Lufthansa zu erwirtschaften seien.

Die Quartalszahlen weisen indes die drastische Lage aus: In den ersten drei Monaten erwirtschaftete Lufthansa einen Verlust von 2,1 Milliarden Euro. Im Vorjahresvergleich betrug das Minus lediglich 342 Millionen Euro. Das erste Quartal gilt in Branchenkreisen allgemein als schwierig. Eine Voraussage auf das Gesamtjahr wolle man indes nicht abgeben, sagte der Verstand.
Kredite wie auch Zinsen wolle man aber schnell zurückzahlen. Um dies zu erreichen, werde die Lufthansa hier freien Barmittelzufluss erkennbar erhöhen – vor allem im direkten Vergleich mit der Zeit vor der Krise. Dies betonte Thorsten Dirks, Mitglied des Vorstandes bei Lufthansa. Die Nachfrage nach Flugreisen werde seiner Ansicht nach nur schrittweise wieder zulegen. Man gehe davon aus, dass im nächsten Jahr etwa 300 Maschinen des Konzerns weiter am Boden bleiben und im Jahre 2022 dürften dies noch 200 Jets sein. Aktuell hatte Lufthansa nahezu 700 ihrer 763 Flugzeuge am Boden lassen müsse, weil die Nachfrage nach Flügen drastisch eingebrochen war. Für das Jahr 2023 geht der Vorstand der Airline nun davon aus, dass man die Flotte um etwa 100 Maschinen verkleinert haben werde.