Rückstellungen in Milliardenhöhe drücken BMW in die roten Zahlen

Neue Techniken und neue Modelle sowie auch die Steigerung der Preise von Rohstoffen kosten BMW ebenso Geld wie auch Strafzahlungen. Der Münchener Autobauer hat damit einige Probleme, die es zu lösen gilt.
Bislang eilte BMW von einem Rekord zum anderen. Diese Zeiten scheinen offenbar vorbei zu sein, denn in seinem Kerngeschäft hat der Hersteller hochwertiger Automobile nun rote Zahlen vermeldet. Hier liegt das Minus vor Zinsen und Steuern bei 310 Millionen Euro. Diese Angaben machte BMW, dessen Aktie im Deutschen Aktien Index (DAX) gelistet ist, am Dienstag. Ein Jahr zuvor waren die Zahlen positiv. Hier betrug der Gewinn noch 1,88 Milliarden Euro, den das Unternehmen damals verbuchen konnte. Vor allem eine Rückstellung in Milliardenhöhe sei ursächlich dafür, dass BMW in die roten Zahlen gerutscht ist. Hintergrund ist hier eine Strafzahlung, die die EU verhängen könnte und die auf Kartellabsprachen begründet sein dürfte. Dabei geht es um illegale Vereinbarungen in Sachen Abgasnachbereitung. BMW könnte dies bis zu 1,4 Milliarden Euro kosten. Schon zu Beginn des Monats April waren aus München Andeutungen zu vernehmen, dass die Summe die Höhe von einer Milliarde Euro übersteigen dürfte, die man hier erwarte.

Für das laufende Jahr geht man bei BMW derzeit davon aus, dass die zu erwirtschaftende Marge noch vor Zinsen und Steuern im PKW-Bereich noch zwischen 4,5 und 6,5 Prozent betragen dürfte. Ein Jahr zuvor lag die Marge noch bei 7,2 Prozent.
Auch das Umfeld gestalte sich nach Angaben des Unternehmens derzeit schwieriger. Die Autobranche habe derzeit hohe Investitionen zu tätigen, die in die Bereiche Forschung und Entwicklung gesteckt würden. Selbst wenn man die Rückstellungen nicht berücksichtige, dann sei im Kerngeschäft mit einer rückläufigen Marge zu rechnen. Hier habe man noch 9,7 Prozent im Vorjahr erwirtschaften könne, während diese im laufenden Jahr 5,6 Prozent betragen dürfte. Analysten hatten hier mit einem geringeren Rückgang gerechnet.
Auch Konzernweit sei ein Rückgang feststellbar. Der Umsatz sei um 0,9 Prozent gefallen und beträgt nun 22,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ist um knapp 80 Prozent gefallen und beträgt nun 589 Millionen Euro.