Der japanische Konzern Softbank, tätig in der Telekommunikationsbrache, will den britischen Chipdesigner ARM übernehmen. Softbank nutzt dabei den aktuellen Kurssturz beim britischen Pfund aus, denn der Übernahmekandidat ist aktuell besonders preiswert zu haben.
Japans Unternehmen Softbank, ein Anbieter für Telekommunikation, plant die Übernahme von ARM, dem Chipdesigner aus Großbritannien. 24,3 Milliarden Pfund (29 Milliarden Euro) wollen sich die Japaner die Übernahme kosten lassen, wie beide Unternehmen bereits einvernehmlich mitgeteilt haben. Auch in den Medien war schon verschiedentlich über die Pläne von Softbank zu lesen gewesen. Softbank nutzt dabei die Schwäche des britischen Pfunds aus, das nach dem Votum über den Austritt Großbritanniens aus der EU in den letzten Tagen deutlich an Wert eingebüßt hatte. ARM hatte damit gegenüber dem US-Dollar wie auch dem Euro an Wert verloren. Auch der japanische Yen hatte sich beim Vorjahresvergleich im Verhältnis zum Pfund um 30 Prozent steigern können. ARM stellt zwar selbst keine Produkte her, aber die von den Briten entwickelte Technologie steckt heute praktisch in der Prozessortechnik eines jeden Smartphone und in jedem Tablet-Computer, da deren technisches Innenleben zumeist auf ARM-Lizenzen basiert.
Das Unternehmen steht dabei in dem Ruf, dass deren Technik besonders stromsparend sei, was sie für den Einsatz in Tablets und Smartphones prädestiniert. ARM hält damit eine besondere Stellung inne, denn auch dem Erzrivalen Intel gelang es bislang nicht, trotz der eigenen Vormachtstellung im Bereich von PC-Prozessoren, die Position von ARM im Bereich der mobilen Geräte zu durchbrechen. Lediglich bei einigen Tablets konnte Intel Achtungserfolge für sich verbuchen. Auch die Prozessoren von Apple, die die Amerikaner bei ihren iPhones und iPads verbauen, basieren auf der Technologie von ARM. Zudem halten sich Gerüchte, dass Apple auch die Prozessoren künftiger iMac-Computer auf die technologische Basis von ARM umstellen könnte. Bei der geplanten Übernahme von ARM durch Softbank dürfte aber auch eine Rolle spielen, dass derzeit global alle Telekom-Unternehmen versuchen, sich auch als Dienstleister im Bereich vernetzter Geräte zu positionieren. Zudem besteht nun die Option, dass man künftig anfallende Lizenzgebühren für ARM-Technologie erhöhen könnte.